Pressemitteilung Oktober 2012
Praxishandbuch „Es selbst in die Hand nehmen!“
Wie Angehörige eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz aufbauen und sich die Verantwortung mit einem ambulanten Pflegedienst teilen
Mit viel Engagement haben acht Angehörige zusammen eine selbstverantwortlich organisierte Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz aufgebaut und in Form eines Praxishandbuches ihre gesammelten Erfahrungen gebündelt. Dank einer großzügigen Spende der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG wurde ein Schulungsprogramm entwickelt, das den Prozess des Aufbau einer Wohngemeinschaft abbildet und Antworten auf die vielen inhaltlichen Fragen gibt.
Aus dem Inhalt:
- Die Grundidee: Wie alles begann
- Pflegende Angehörige organisieren sich selbst: Geht das?
- „My home is my castle“ – Auswahl der Wohnung sowie bau- und brandschutzrechtliche Rahmenbedingungen
- Auswahl des Pflegedienstes und die Vereinbarung des Miteinanders
- Einzug und Ankunft der Bewohner
- Auswahl und Einsatz eines Moderators
- Praxis Alltag: Entwicklung gemeinsamer Qualitätsgrundlagen
- Geteilte Verantwortung: Wie organisiert sich eine Wohngemeinschaft?
- Alltagsbegleitung und Wohlbefinden: Was macht wertschätzende Begleitung aus?
- Demenz und weitere Erkrankungen: Was ist zu tun?
- Umgang mit „schwierigem“ Verhalten: Eine Herausforderung für uns?
- Probleme und Krisen: Wie können wir gemeinsam Lösungen finden?
- Psychopharmaka: Nutzen oder Risiko?
- Leben bis zuletzt: Welche Begleitung brauchen sterbende Bewohner?
- Finanzierung der Rund-um-die-Uhr-Betreuung: Vorstellung einer Beispielkalkulation
- Begleitung einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz – Erfahrungsbericht des Pflegedienstes
- Zehn Tipps zur erfolgreichen Umsetzung
Im Rahmen der einzelnen Schulungsthemen wurde von beiden Seiten, den Angehörigen und Mitarbeitern des Pflegedienstes, gemeinsam nach Lösungen gesucht und Qualitätsgrundsätze formuliert. Diese Grundsätze bestimmen das Handeln, die Verantwortung und das Alltagsgeschehen in der Wohngemeinschaft. Insbesondere in Krisensituationen, z. B. im Zusammenhang mit plötzlich verändertem Verhalten und Befinden, sind Handlungsleitlinien notwendig, die Kenntnisse über die verschiedenen Demenzerkrankungen und deren persönlichen Folgen zusammenbringen, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu sichern.
Im Mittelpunkt des Praxishandbuches stehen die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und deren individuelle Rund-um-die-Uhr-Begleitung. Ziel war dabei die Frage, wie es gelingen kann einen interessanten Alltag in der Wohngemeinschaft zu gestalten und den Menschen mit Demenz das Gefühl zu vermitteln, so leben zu können, wie sie sind.
Nicht alles ging in diesem Prozess ohne Konflikte vonstatten. Es wurde aber eine Basis geschaffen, an der sich alle orientieren können. Mit diesem Praxishandbuch soll anderen Angehörigen, interessierten Mitbewohnern und engagierten Pflegediensten Mut gemacht werden, sich ebenfalls auf diesen Weg zu begeben und die eigenen Ideen zu verwirklichen. Die erarbeiteten Texte regen dazu an und bieten Unterstützung.
Leben wie ich bin – Selbstbestimmtes Wohnen
für Menschen mit Demenz e. V.,
Stephensonstr. 24–26, 14482 Potsdam
Schutzgebühr 12,- €
Zu bestellen über
E-Mail:
Leben-wie-ich-bin@gmx.de